Welche räumlichen Rahmenbedingungen braucht ein erfolgreicher Energiewendeprozess?

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Eine wesentliche Komponente der Energiewende besteht in der (Weiter)Entwicklung energieeffizienter Raum- und Siedlungsstrukturen. Der Energieverbrauch pro Kopf ist in diesen Strukturen sowohl hinsichtlich der Raumwärme als auch der Mobilität geringer; diese Strukturen sind auch leichter mit Infrastruktur, beispielsweise mit leitungsgebundener Energie und leistungsfähigem öffentlichem Verkehr, zu versorgen.

Energieeffiziente Raum- und Siedlungsstrukturen sind im Allgemeinen funktionsgemischt, maßvoll dicht und kompakt:

  • Demnach sind sämtliche Funktionen des Raumes (wohnen, arbeiten, bilden, einkaufen, erholen, etc.) nahe zueinander angeordnet. Dies sichert einerseits eine hohe Attraktivität des Umweltverbundes (Fuß-, Rad- und öffentlicher Verkehr), andererseits ergänzen einander die unterschiedlichen zeitlichen Muster des Energiebedarfs, sodass eine ausgewogene und effiziente leitungsgebundene Wärmeversorgung möglich ist.
  • Die maßvolle Dichte orientiert sich an raumtypenspezifischen Mindest- und Höchstdichten. Die Mindestdichten gewährleisten eine vergleichsweise hohe Energieeffizienz; die Höchstdichten sichern die Erfüllung von Ansprüchen an die Lebensqualität, die Freiraumversorgung, die Klimawandelanpassung, das Ortsbild etc.
  • Kompakte Siedlungsstrukturen sind durchgehend bebaut und klar gegenüber den umgebenden Freiräumen abgegrenzt. Sie stellen sicher, dass Infrastrukturen mit kurzen Erschließungslängen realisiert, kostengünstig betrieben und bestmöglich ausgenutzt werden können.

Für einen erfolgreichen Energiewende-Prozess ist eine Lenkung der künftigen baulichen Entwicklung auf die energieeffizienten Raum- und Siedlungsstrukturen und damit die Forcierung der Innenentwicklung mit dem Instrumentarium der (Energie)Raumplanung erforderlich, sodass Funktionsmischung, Dichte und Kompaktheit der räumlichen Strukturen weiter zunehmen. Durch den weitgehenden Verzicht auf Baulanderweiterungen leisten energieeffiziente Raum- und Siedlungsstrukturen auch einen wesentlichen Beitrag zur Flächenvorsorge für die erneuerbare Energiebereitstellung.

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