Status Quo Energiegewinnungsanalyse

Was ist das?

Vorbemerkung: Das Wort „Energieproduktion“ ist viel weiter verbreitet als „Energiegewinnung“, aber physikalisch korrekt ist die „Gewinnung“, weil man Energie leider nicht aus nichts „produzieren“ kann, sondern Energie immer nur umgewandelt wird (z.B. durch Verbrennen von Biomasse entsteht Wärme und/oder Elektrizität). In einer Status Quo Energiegewinnungsanalyse versucht man ein umfassendes und genaues Bild davon zu bekommen, welche Arten und welche Mengen an erneuerbaren und nicht erneuerbaren Energieträgern innerhalb eines bestimmten Raumes (Gebäude,Quartier, Siedlung, gemeinde, Region, Bundesland, …) und aktuell (deshalb „status quo“) im Einsatz sind.

Welche Werte kommen daraus?

Energieeinheiten, sortiert nach den Energieträgern, und all das über eine bestimmte Zeit. Hier ein Beispiel eines 4 Personen-Haushaltes:

1.500 Liter Heizöl werden zu ca. 15.000 Kilowattstunden Heizwärme in einem Jahr;
4.000 Kilowattstunden Haushaltsstrom aus dem Netz werden pro Jahr für Haushaltsgeräte und manchmal auch zur Warmwassergewinnung gebraucht. In Österreich wird dieser Strom aktuell zu etwa 70% aus erneuerbaren Quellen gewonnen.
Weltweit werden flüssige Treibstoffe aus nicht erneuerbarem Rohöl erzeugt. Die Energiegewinnung besteht daher hierbei aus der Rohstoff-Förderung, dem Transport und der Raffinierung in div. Treibstoffe wie Heizöl, Benzin, Diesel. Die für einen Haushalt benötigte Menge richtet sich nach der Menge der Fahrzeuge und deren Kilometer-Leistung pro Jahr.

Was kann man damit machen?

Die Energiegewinnungsanalyse ist ein Pendant zur Energiebedarfsschätzung. Nachdem man die Energiemengen abgeschätzt hat, ist es danach wichtig abzuschätzen WORAUS diese Energiemengen gewonnen werden, und auch wo diese Potenziele herkommen- bzw. dazu auch was für Energieverluste bei Transport und Umwandlung vor der Energiedienstleistung (Wärme, Strom, Mobilität, industrielle Prozesse bei der Herstellung von Gütern) entstehen.

Welche Daten benötigt man?

Informationen darüber, aus was die benötigte Energie umgewandelt wird.

Welche Aktivitäten umfasst das?

Das hängt stark von der Datenlange ab. Manchmal gibt es perfekte, fertig einsetzbare Energiebedarfsanalyse, aber leider ist das nicht sehr oft der Fall. Dann stehen als Aktivitäten Bedarfsmodellierungen, Befragungen, Messungen und/oder Schätzungen an.

Wie aufwändig ist das?

Auch das hängt von der Datenlage ab, und zusätzlich auch davon, wie genau man die Energiebedarfsanalyse haben möchte. Aber: auch eine „unperfekte“ Energiegewinnungsanalyse ist immer besser, als gar nichts über die Zusammensetzung der Energieträger und die Umwandlung in Energiedienstleistungen zu wissen.

Wie sieht das aus?

Eine Energiebedarfsanalyse listet die Mengen erneuerbarer und nicht erneuerbarer Energieträger pro Jahr in Text- und Bildform. Dazu gehören grafische Auswertungen (Diagramme, Charts) ebenso wie Beschreibungen und qualitative Bewertungen der Ergebnisse. Eine gute Energiebedarfsanalyse enthält auch eine Dokumentation aller verwendeten Datenquellen und der Arbeitsweise (warum wurde wie gerechnet/geschätzt).

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