Energieraumplanung

Was ist das?

„Die“ einheitliche und aktuelle Definition der Energieraumplanung gibt es in Österreich noch nicht, aber 2014 wurde dazu ein bundeslandübergreifender Konsens in der ÖROK (österreichische Raumorndungskonferenz) gefunden:

„Energieraumplanung ist jener integrale Bestandteil der Raumplanung, der sich mit den räumlichen
Dimensionen von Energieverbrauch und Energieversorgung umfassend beschäftigt.“.

Konkreter gesagt bedeutet das, das die Energieraumplanung sich damit beschäftigt, wie Energie gespart- und die Versorgungsanteile aus erneuerbaren Ressourcen gesteigert werden können, Siedlungsstrukturen effizienter und funktionsgemischter als bisher werden (weil das viel Verkehr sparen kann) und wie die bisher bereits gelungenen Erfolgsgeschichten aus all diesen Ansätzen künftig schneller, häufiger und pro Effekt kostengünstiger gelingen können als in der Vergangenheit. Die Energieraumplanung beachtet diese 4 Zielstellungen integriert, nicht vereinzelt, und räumlich differenziert (etwa pro Siedlung, Gemeinde, Region oder Bundesland).

Welche Werte kommen daraus?

Die Energieraumplanung nennt Werte-Unterschiede zwischen dem Status quo Zustand („IST“) und einem künftigen Zustand („SOLL“) und erklärt auch, welcher Zeitraum zwischen dem IST und dem SOLL liegt, aber auch WO diese Veränderungen stattfinden. Hier einige Werte-Beispiele incl. Einheiten zu den oben genannten 4 Dimensionen:
– wie viel Energie ist wo(bei) einsparbar (Wattstunden pro Jahr)
– wo steigert sich der Versorgunsanteil aus erneuerbarer Energiegewinnung wie stark (Prozent)
– was bringt die Veränderung bestehender Siedlungsstrukturen für die Mobilität (Zeitersparnis, kürzere Wege, Energieersparnis, wenn mehr Wege zu Fuss oder mit dem Fahhrad oder mit dem ÖV erledigt werden können)
– Was kostet eine Massnahme pro Effekt (Beispiel: wie viel Euro kostet eine eingesparte Tonne CO2, wenn ein Gebäude thermisch saniert wird. Dabei muss abgeschätzt werden, was eine Massnahme absolut kostet und was sie an Emissionen einspart. Der Quotient aus diesen beiden Werten macht verschiedene Massnahmen zueinander vergleichbar- idealerweise möchte man einen möglichst hohen Effekt zu möglichst geringen Kosten, anstatt umgekehrt).

Was kann man damit machen?

Erkenntnisse aus der Energieraumplanung liefern wichtige und räumlich differenzierte Beiträge bei Energiewende- und Reallabor-Prozessen.

Welche Daten benötigt man?

Die Energieraumplanung führt Daten und Bewertungen aus der Energiebedarfsschätzung, der Energie-Potenzial-Analyse, der Energie-Gewinnungs-Analyse und der Energie-Governance zusammen.

Welche Aktivitäten umfasst das?

Das Sammeln, Interpretieren und aufbereiten all dieser Daten (s.o.) in Text und Bild.

Wie aufwändig ist das?

Das kommt darauf an, wie genau man arbeiten möchte. Bisher gibt es erst in der Steiermark einen standardisierten Workflow für Energieraumplanungs-Konzepte („Sachbereichskonzept Energie„); in den anderen Bundesländern sind diese Workflows noch sehr unterschiedlich bzw. steht die Standardisierung noch an.

Wie sieht das aus?

Ein Energieraumplanungs-Bericht enthält Texte, Bewertungen, Karten, Diagramme, Karten und Pläne zu den untersuchten Dimensionen. Noch umsetzungsstärker wird so ein Bericht, wenn auch bereits priorisierte Massnahmen-Listen und Aussagen zur dafür notwendigen Energie-Governance (WIE gelingen die Veränderungen künftig- im Unterschied zu den bisherigen Kooperationen) enthalten sind.

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