MIT DEN RICHTIGEN DATEN ZUR ENERGIEWENDE

Was bringt die Energiewende? Was kostet sie? Was ist zu tun und wie lange dauert es? Vor diesen Fragen stehen Gemeinden, Städte und Regionen, die ihren Energiehaushalt an Nachhaltigkeitsziele anpassen möchten und neue kommunale Energiekonzepte erstellen.

Damit die strategische Energieplanung mit Fokus auf erneuerbare Energieträger gelingen kann, braucht es Daten. Sie sollen energieträgerübergreifend und zeitbezogen (u.a. saisonal) für alle Sektoren einer Gemeinde (Haushalte, Betriebe, Verwaltung, Mobilität, …) zeigen:

  • Wofür benötigen wir wie viel Energie und wo schlummern die Effizienzpotenziale?
  • Welches Potenzial an erneuerbaren Energien haben wir in unserem Bereich zur Verfügung?
  • Wie viel Energie können wir produzieren und wie viel speichern (z.B. mittels Power-to-fuel-/-gas)
  • Wie hoch sind unsere energiebezogenen Treibhausgase?
  • Mit welchem Energiemix /Technologienetzwerk gelingt uns die Energiewende?
  • Welche Investitionen sind dafür notwendig?
  • Wie wirken sich Maßnahmen (z.B. Rückgang produzierender Industrie) aus?

WENIGE ZAHLEN REICHEN FÜR ERSTE AUSSAGEKRÄFTIGE ERGEBNISSE#

Aufgrund neuer Datenverarbeitungs- und -visualisierungstechnologien genügen heute schon wenige Zahlen, um ein aussagekräftiges Bild zu erhalten und erste Schritte zu setzen. Aus Flächen- und MWh-Angaben kann beispielsweise der örtliche CO2-Ausstoß berechnet werden.

Dank Datenbanken (mit Default-Daten zu Gemeindetypen) Klimamodellen, Kartografien (z.B. Energiemosaik Austria) sowie verschiedenen Hochrechnungsmöglichkeiten reichen auch Schätzwerte aus. Während der Umsetzung können die Daten dann Schritt für Schritt verfeinert werden – u.a. auch in Abstimmung mit Realdaten aus der Kartografie und Klimamodellen.

Mit wenigen Daten über Simulationen zu brauchbaren Auswertungen
Energielandkarte mit Layer Windkrafteignungs-/ausschluss-Zonen



Im Wesentlichen braucht es für einen guten Start in die Strategiearbeit

A) folgende Daten zum Energiebedarf:

  • Strukturdaten je nach Sektor
  • Zahl der Beschäftigten in den Betrieben
  • Einwohner
  • Wohn-m2

und B) folgende Daten zur Energieproduktion:

  • Biomasse-Inputmengen oder z.B. Waldflächen (aus diesen lässt sich ausrechnen, wie viel kWh Strom oder Wärme produzierbar sind und (aus diesen lässt sich berechnen, wie viel kWh Strom oder Wärme produzierbar sind und wie stark Windräder sein müssen, die den Strom für eine ganze Gemeinde decken können)
Typbestimmung einer Gemeinde mit dem REsys-Energiewenderechner

… UND DAS DURCHSPIELEN VON REALISTISCHEN ZUKUNFTSSZENARIEN #

Mit den ersten verfügbaren Daten kann entlang folgender Aspekte bereits sinnvoll gearbeitet werden:

  • Größenordnungen – verfügbare Fläche, Bevölkerung, Energiemasse, …
  • Zeitreihen – z.B. Berücksichtigen von Heizgradtagen bzw. unterschiedlich temperierter Winter
  • Gegenüberstellungen – von Energieverbrauch und -produktion
  • Zeitauflösung Es gibt bereits Tools mit Option zur stündlichen Auflösung.
  • Benchmarking – Der Begriff Energieautarkie ist für kleine Regionen kaum sinnvoll anzuwenden. Alternativ bieten sich Ansätze an, die auf die Autarkie der übergeordneten Region abzielen, darauf, dass jede Region nach ihren Potenzialen Beiträge zur Gesamtversorgung eines Landes leistet.
  • Stakeholder-Einbezug – Das Gelingen der Energiewende hängt auch von den richtigen Konstellationen und Bereitschaftserklärungen ab.
  • Prüfbarkeit – Ist die Umsetzung einmal im Gange, stehen Fortschrittsmonitoring und Rating an, um den Fortschritt im Auge zu behalten. Daher ist es gut, sich am Beginn schon Gedanken über die Messbarkeit der Erfolge zu machen.

Ein digitales Tool, das nach den eben erklärten Maßgaben funktioniert, ist der Energiewenderechner REsys (energiewende-rechner.at). Dieser kann auch zur Energiewende-Weiterbildung genutzt werden und wurde im Rahmen eines Projekts schon von burgenländischen Schüler*innen eingesetzt (energie-wenden.at).


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